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Mental Load: Die unsichtbare Last

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das mir sehr, oder besser gesagt schwer am Herzen liegt - Mental Load!

In meiner Bachelorarbeit habe ich mich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Die Entscheidung, meine Abschlussarbeit dem Thema "Mental Load und gleichberechtigte Elternschaft" zu widmen, entspringt einer tiefen feministischen Überzeugung und dem Wunsch, zu einem wichtigen gesellschaftlichen Dialog beizutragen. Das Phänomen des Mental Load, insbesondere in der Belastung von Frauen durch ungleiche Aufgabenverteilung in Familien, ist ein oft übersehenes, aber entscheidendes Thema. Die Motivation hinter meiner Arbeit liegt darin, dieses unsichtbare Gewicht zu enthüllen, das meist auf den Schultern von Frauen lastet, und zugleich nach Lösungen zu suchen, wie eine gerechtere Verteilung von Aufgaben erreicht werden kann. Ich bin nämlich überzeugt, dass eine gleichberechtigte Elternschaft nicht nur das Wohlbefinden von Frauen, sondern auch die familiäre Dynamik und die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen kann. Dieser Gedanke hat meine Forschung geleitet. Die Ergebnisse möchte ich gerne hier einleitend und konkreter in weiterführenden Blogbeiträgen mit Ihnen teilen!


Aber zuallererst: Was genau ist Mental Load?

Dieser Begriff beschreibt die unsichtbare, aber allgegenwärtige Last, die viele Frauen tragen, wenn es um die Organisation und Koordination von Aufgaben im Familienleben geht. Mental Load geht über die sichtbaren ausführenden Aufgaben hinaus. Es beinhaltet die unsichtbare mentale Arbeit, die oft von Frauen geleistet wird, unsichtbar und unbezahlt ist - also die Planung, Organisation und Koordination verschiedenster Aspekte des Familienlebens. Das reicht von Einkaufslisten über Arzttermine bis hin zur Organisation von Schulaktivitäten der Kinder. Dieser "mentale Rucksack" ist nicht immer leicht zu erkennen, aber er beeinflusst maßgeblich den Alltag der betroffenen Frauen.


Warum sind vor allem Frauen betroffen?

In vielen Familien sind traditionelle Rollenbilder immer noch tief verankert. Die Rollen des „reinen Familienernährers“ und der„ausschließlich Haushaltsführenden“ stimmen jedoch mit der gegenwärtigen modernen Lebensrealität nicht mehr überein. Häufig ist es trotzdem weiterhin so, dass die Frau nach der Karenz ihre Erwerbsarbeit zugunsten der Elternrolle deutlich reduziert, die gesamte Familienorganisation übernimmt und somit den Mental Load trägt, während der Mann die Komplementärrolle einnimmt, meist einer Vollzeitbeschäftigung nachgeht und dadurch deutlich weniger Zeit für Kinder und Haushalt hat. Die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen als "Managerinnen" des Familienlebens führen dazu, dass viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten automatisch auf ihren Schultern lasten. Diese unsichtbare mentale Arbeit wird oft nicht gesehen, aber ihre physischen und psychischen Auswirkungen sind real und können zu Überlastung, Stress und Erschöpfung führen. In den Symptomen gibt es klare Parallelen zum beruflichen Burnout-Syndrom... ein alarmierender Fakt!!


Was berichten betroffene Frauen?

Viele Frauen, mit denen ich gesprochen und die ich für meine Bachelorarbeit interviewt habe, waren überrascht, aber auch gleichsam dankbar dafür, dass es einen Namen für die Belastung gibt, die sie spüren! JA, den gibt es und der Begriff Mental Load wird glücklicherweise immer populärer! Und JA, den meisten Frauen geht es ähnlich in der gefühlten Belastung! Sie sind nicht allein!!!

Viele Frauen berichten von einem ständig ratternden Kopf, von einer Rast- und Ruhelosigkeit, einem andauerndem Stressgefühl und einer anhaltenden Erschöpfung. Vielleicht erkennen Sie sich selbst wieder, liebe Leserin? (Ich habe hier bewusst nicht gegendert, aber möchte natürlich betonen, dass es auch Männer gibt, die Mental Load Träger sind!)


Warum ist es wichtig, über Mental Load zu sprechen?

Das Bewusstsein für Mental Load ist der erste Schritt, um Veränderungen herbeizuführen. Indem wir darüber sprechen und die unsichtbare Arbeit sichtbar machen, können wir gemeinsam nach Lösungen suchen. Eine gerechtere Aufteilung der Verantwortlichkeiten in der Familie wäre nicht nur fair, sondern auch entscheidend für das psychische Wohlbefinden aller Familienmitglieder. Dies bestätigt auch die Studienlage!


In meinen folgenden Blogbeiträgen möchte ich aber nicht nur die Herausforderungen betonen, sondern auch die Lösungsansätze aufzeigen, wie eine gleichberechtigte Aufteilung gelingen kann und auch auf die positiven Auswirkungen, die eine bessere Aufteilung des Mental Loads haben kann, aufzeigen. Denn Kinder lernen von dem, was sie sehen, und eine ausgewogene Familienstruktur trägt dazu bei, starre Geschlechterrollen aufzubrechen und den Weg für eine gleichberechtigtere Zukunft zu ebnen.


Lassen Sie uns gemeinsam das Bewusstsein für Mental Load schärfen und Wege finden, wie wir die Last gemeinsam tragen können.


Bis zum nächsten Mal!

Eure Martina von LIONHERZ <3





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